Während des Zweiten Weltkriegs war nichts mehr wie zuvor – auch für die italienische Modemarke Gucci. Der globale Konflikt erschwerte den internationalen Handel massiv, und so konnte das Unternehmen kein Leder mehr aus dem Ausland importieren. Doch statt die Produktion einzustellen, setzte Guccio Gucci auf eine kreative und zugleich traditionsbewusste Lösung: Er wandte sich der heimischen Textilproduktion zu – und entdeckte Hanf.
Hanf war in Italien schon lange ein vielseitig genutztes Material. Robust, widerstandsfähig und nachhaltig – perfekt geeignet für Taschen, die nicht nur funktional, sondern auch elegant sein sollten. Doch Gucci wollte mehr als nur einfache Stofftaschen herstellen. Um die Designs visuell aufzuwerten, begann er, mit Mustern zu experimentieren.
So entstand das berühmte Diamantmuster, das wir heute weltweit als eines der ikonischen Markenzeichen von Gucci kennen. Es war nicht nur eine ästhetische Entscheidung, sondern auch eine Reaktion auf die Herausforderungen der Zeit – und ein frühes Beispiel dafür, wie Not erfinderisch macht.
Mit dem Einsatz von Hanf in der Produktion hat Gucci nicht nur einen Mangel überbrückt, sondern ganz nebenbei ein Design geschaffen, das zur Legende wurde. Was als pragmatische Entscheidung begann, wurde zum Meilenstein der Modegeschichte.